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Artikelbeschreibung
Muschg, Adolf: gefunden im Sachgebiet: Literatur 1. Aufl. S. 350 8ºAntikbuch24-SchnellhilfeOktav = Höhe des Buchrücken 18,5-22,5 cm , Leinen , Schönes Exemplar
»Wenn ich nochmals schreibe«, sagt Samuel Rütter, ein bedeutender Prosaautor aus der Schweiz, beim Aufstieg zur »Großen Mauer« in China, »dann schreibe ich einen Krimi. Und lasse den Detektiv ins Leere laufen. Keine allmähliche Verkürzung der Welt aufs Ordentliche. Was weiß man, wenn man den Täter kennt? . . . Ich brauche nur den Verdacht. Unsicherheit verbreiten, damit sich die Personen bewegen. Ruhe verbreiten, damit man sie sieht. Ein Mord ist die Chance, Überlebende zu ertappen. Alle. Wobei? Beim Überleben . . .« Während einer Freundschaftsreise durch China holt die Wirklichkeit die Pläne Rütters ein: eines der Mitglieder der Delegation, der Agronomie-Professor und Autor mehrerer China-Bücher Hugo Stappung, wird tot aufgefunden. Mord kann nicht ausgeschlossen werden! Für die übrigen Reisenden: drei China-Spezialisten verschiedener Couleur, die einzige Frau der Gruppe Gaby Schlosser und den Psychologen Bernhard Bossard, die allesamt zwangsläufig unter Mordverdacht geraten, verändert sich schlagartig die Situation. Verborgene Aggressionen, Antipathien, Sympathien, Unsicherheiten — so lange sorgfältig verborgen gehalten — werden sichtbar. Der Psychologe Bernhard Bossard wird zur wichtigsten Bezugsperson. Die »Experten« werden zu Patienten, zu Zweifelnden, die sich als Menschen bewähren müssen und sich nicht länger hinter ihrem Spezialistentum verstekken können. Bossard hört zu, analysiert und notiert, hält und knüpft die dramaturgischen Fäden, die in seiner Rückschau zu einem Erlebnisbericht aus der achtfachen Optik der Reisegruppe werden. Wobei auch der tyrannische Stappung in der Retrospektive Gesicht und Stimme bekommt. »Baiyun« heißt »weiße Wolke«: Bild am Himmel, in wechselnden Figuren sichtbar, vergänglich. Für die Chinesen sind die »Sorgen« ihrer europäischen Gäste nichts als ebensolche Wolken. Ihr Himmel hat andere, größere Dimensionen. Psychische Deformierung durch ein Übermaß an bürgerlicher Zivilisation ist ihnen fremd, und angesichts der gesellschaftlichen Umbruchprozesse, die in ihrem Land stattfinden, haben sie kaum Verständnis für die persönlichen Krisen ihrer Gäste. Doch für die Schweizer Intellektuellen wird gerade hier in der fernöstlichen Kultur sichtbar, was wesentlich, menschlich und lebensnotwendig ist. Und in dem Maße, wie sie beginnen, sich selbst zu analysieren und zu begreifen, gelangen sie zu echten Begegnungen mit den übrigen Mitgliedern der Gruppe und mit dem Gastland. Der Schweizer Schriftsteller und Literaturprofessor Adolf Muschg (Jahrgang 1934) benutzt in seinem neuen Roman — wie zuvor in seinem Roman »Albissers Grund« (1976 bei Volk und Welt) oder in seiner Keller-Biographie (1980 bei Volk und Welt) — eine existen-tielle Ausnahmesituation, um menschliche Verhaltensweisen zu provozieren, die in der Regel im gewohnten bürgerlichen Rahmen nicht sichtbar werden.
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