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Artikelbeschreibung

Viebig, Clara
Einer Mutter Sohn
Paul Franke Verlag Berlin 1930

gefunden im Sachgebiet: Heimatroman

Viebig, Clara  Einer Mutter Sohn
68.-77. Tausend Leinen Clara Viebig (* 17. Juli 1860 in Trier; † 31. Juli 1952 in Berlin) war eine naturalistische Erzählerin, deren Werke um die Jahrhundertwende zum „eisernen“ Bücherbestand des deutschen Bürgerhauses gehörten. Einige Werke werden auch der Heimatkunst zugerechnet. Ihren großen literarischen Durchbruch hatte Viebig 1900 mit ihrem Roman Das Weiberdorf. Bereits der Vorabdruck in der Frankfurter Zeitung entfachte eine überregionale kontroverse Diskussion, die sich zu einem Skandal auswuchs, als die katholische Kirche dieses Werk auf den Index Librorum Prohibitorum setzte. Ihre Erzählungen und Romane spielten vorzugsweise in der Eifel, die durch Clara Viebig in den Rang einer Literaturlandschaft erhoben wurde. Clara Viebig ist auch heute noch weithin als Eifeldichterin bekannt, obwohl sowohl ihre nichtrheinische Herkunft als auch die Breite ihres literarischen Werks diese Charakterisierung als zweifelhaft erscheinen lässt. In ihrem Roman Das Schlafende Heer, in dem sie als Schauplatz ihrer Dichtung den deutschen Osten wählte, wird der Kampf um die Vorherrschaft zwischen Germanen und Polen zu wuchtigen Szenen und Bildern verdichtet. Sie zeigt wieder einmal, wie mangelndes Verständnis für die jeweils anderen dem jeweils Überlegenen Sieg und Herrschaft entreißen kann. Der vor allem die polnischen Landarbeiter mit Sympathie zeichende Gestus des Romans brachte der Autorin nicht nur in Deutschland, sondern auch in Polen heftige Kritik ein. Kurzbeschreibung Die Geschichte, die im wesentlichen in Berlin spielt, handelt von einem gut situierten Ehepaar, das keine Kinder haben kann und deshalb einen kleinen Jungen adoptiert. Es ist allerdings mehr ein Kaufen des fremden Kindes, und die leibliche Mutter, eine Witwe, gibt es nur her, um mit dem Geld die Not ihrer anderen Kinder zu lindern. In einer ärmlichen Kate im Venn wird dieser Verkauf ausgehandelt, und es ist, als wollte nicht nur die Mutter ihr Kind lieber behalten. Auch das Hohe Venn mit seinen Nebelfetzen und seinen stürmischen Winden scheint sich dagegen zu sträuben, daß der Junge fortgebracht, daß dem Venn etwas genommen werden soll. Und es keimt der Zweifel auf, ob diese Reise dem Kleinen letztlich das Glück bringen wird, das seine neuen Eltern ihm von Herzen wünschen. 347

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