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Artikelbeschreibung
Karl von Schumacher gefunden im Sachgebiet: Politiker/innen Leinen mit persönlicher Widmung, sonst sehr gut erhalten! Honoré Gabriel Victor de Riqueti, Marquis de Mirabeau (* 9. März 1749 in Bignon bei Nemours, Département Loiret; † 2. April 1791 in Paris) war ein französischer Politiker, Physiokrat, Schriftsteller und Publizist in der Zeit der Aufklärung. Er beteiligte sich an der Französischen Revolution. Wie andere Aufklärer, stellte Mirabeau die britische konstitutionelle Monarchie mit den Bill of Rights als Vorbild für ein anzustrebendes Gesellschaftsmodell dar. Bei den Wahlen zu den Generalständen im Mai 1789 wurde er Abgeordneter des Dritten Standes. Durch seinen Aufenthalt in England sah Mirabeau den Adel und die Kirche als Haupthindernisse der Freiheit. Er war maßgeblich an der Abschaffung der Privilegien des Adels und der Einziehung der Kirchengüter beteiligt. Den an die Verfassung gebundenen König sah er aber weiterhin als notwendig an. Seine Popularität erlitt einen weiteren Rückschlag, als seine engen Beziehungen zum König bekannt wurden. So ließ sich Mirabeau seinen Lebensunterhalt vom französischen Königshof bezahlen. Dennoch wurde er am 30. Januar 1791 Präsident der Nationalversammlung. Parallel zu seinen politischen Aktivitäten fertigte der schriftstellerisch begabte Mirabeau im Verborgenen einige erotische Werke an, die bis heute einen großen Anklang finden. Als „Le Rideau levé, ou l'Education de Laure“ (Der gelüftete Vorhang oder Lauras Erziehung) 1786 anonym erschien, hatte Mirabeau bereits ein abenteuerliches Leben hinter sich, das ihn mehrmals entweder hinter Gittern sah oder als gefeierten Redner im Gerichtssaal, wenn es galt, den eigenen, angeblich unschicklichen Lebenswandel zu verteidigen. Er konnte sich folglich keinen Ärger mehr leisten und entschied sich, seine erotischen Bücher nicht unter dem eigenen Namen zu veröffentlichen. Lauras Erziehung führt den Leser in die noch heile Welt der besseren Stände am Vorabend der Französischen Revolution. Das Buch schildert die Erziehung und das Leben eines jungen Mädchens von der ersten erotischen Begegnung bis zu Orgien, bei denen nichts ausgelassen wird. Sein Roman ist eins der freizügigsten erotischen Bücher der Aufklärung, mit dem Mirabeau für sexuelle Freiheit und Selbstbestimmung der Geschlechter plädiert sowie für die Notwendigkeit einer Verbindung zwischen geistiger mit körperlicher Liebe. Nur dadurch entsteht seiner Meinung nach das vollkommene Glück. Dieses Weltbild passt in das philosophische Selbstverständnis der Aufklärung, welches die größtmögliche Glückseligkeit der Menschen als Ideal sah. Lauras Erziehung wurde in mehrere Sprachen übersetzt und wird bis heute - auch in Deutschland - neu verlegt. Zu einem weiteren Klassiker der erotischen Literatur der Aufklärung wurde auch „Hic-et-Haec“ (1798). Mirabeau starb am 2. April 1791 plötzlich, sodass man einen Giftmord vermutet. Er wurde in einem Staatsbegräbnis im Panthéon beigesetzt. Nachdem weitere Beweise seiner Verbindungen zum Königshof gefunden worden waren, wurde sein Leichnam im November 1793 aus dem Panthéon entfernt. Sein Bruder André Boniface Louis Riquetti de Mirabeau ist auf dem Alten Friedhof in Freiburg im Breisgau begraben. 291
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