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Buch in mittlerer Erhaltung, Einband sauber und unbestoßen, Seiten sauber, Papier qualitätsbedingt nachgedunkelt, ehemaliges Büchereiexemplar mit div. Stempeln und Einträgen. "Auch ich." Auch Vera Isler, die Jüdin aus Berlin, schrieb ihre Erinnerungen. Auch sie verlor ihre Familie in Auschwitz. Auch sie hat Krebs. Auch sie musste sich die Brust abnehmen lassen ... So betrachtet scheint ihrer Biographie das Einmalige, das Besondere zu fehlen. Das täuscht. Vera Isler widersetzt sich zeitlebens dem Zeitgeist - zuletzt, als ihr die Ärzte nach der Operation vorschlugen, sich eine neue Brust modellieren zu lassen, weil sie doch angeblich unverzichtbar sei. Für wen, fragte sie sich. Für den kosmetischen Chirurgen, für die Pharmaindustrie, für die Männer? Trotzig ließ sich die Endsechzigerin Blumen auf die Narben tätowieren. Das Buch von Vera Isler ist der ehrliche Bericht einer Emanzipation und damit eine Ermutigung für Frauen in vergleichbaren Situationen. Ihr Ausbruch aus der Schweizer Enge, aus Konvention und tradiertem Rollenspiel ließ eine international beachtete Fotografin wachsen, die sich selbstbewusst behauptet: als Frau, als Künstlerin, als Jüdin. Und als Autorin. Selten legte eine Autobiographin ihr Leben derart offen wie in diesem Buch.

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