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Buch in mittlerer Erhaltung, Einband gedunkelt, leicht bestoßen, Seiten sauber, papierbedingt gedunkelt; mit Gebrauchs- und Lagerspuren; mit handschriftl. Widmung aus 1944 auf Vorsatz von R. Biedrzynskis. Wie kein zweiter hatte er sich Spontaneität, eine jugendliche Begeisterungsfähigkeit und eine kindliche Verletzlichkeit ins Alter gerettet: Richard Biedrzynski, in Stuttgart kurz „der Bie“ genannt, lange Jahre Feuilletonchef und Kunstkritiker der „Stuttgarter Zeitung“, der jetzt einem Hirnschlag erlegen ist, war einer jener Journalisten, die mit ihren Freuden und Abneigungen unverwechselbar der Zeitungs-, Kunst- und Theatermetropole Berlin entwachsen waren. Zu der Berliner Weitläufigkeit kam bei „Bie“ eine gargantueske Lebensfreude, die ihn nach Muscheln und Rotwein wie nach Ausstellungen und Theateraufführungen lechzen ließ. Seine. Sache war die Bewunderung, war der entflammte Hymnus, ob es sich um den Gründgens der Berliner Jahre oder die Corbusier-Kirche in Ronchamps handelte. Seinem Wesen am gemäßesten wären Metaphern-Eruptionen, zu denen ihn seine Begeisterung ein Journalistenleben lang in einem beneidenswerten Maße befähigte. So konnte er, der seine Krankheiten stets ignorierte, sterben, ohne mit achtundsechzig Jahren alt geworden zu sein. (Zeit-Archiv 1969)

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