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Lars Kuntzag ist Dipl.-Soziologe; Ausbildung in Integrativer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie am FPI; Weiterbildung in system-scher Familientherapie; langjährige Tätigkett in stationärer Kinder- und Jugendpsychiatrie, in der teilstationären Arbeit mit behinderten Vorschulkindern sowie in eigener kinder- und familientherapeutischer Praxis; therapeutische Arbeit mit drogenabhängigen jungen Erwachsenen; Dissertation 1996. Im vorliegenden Buch greift der Autor auf die vielfältigen Ergebnisse entwicklungspsychologischer Forschungen zurück, um den Prozeß der kindlichen Entwicklung vom Säugling bis zum Schuleintritt im Hinblick auf die Möglichkeiten, körperlichen und seelischen Streß zu verarbeiten, beurteilen zu können. Die breiten Lebenserfahrungen der Vorschulkinder werden als `Zusammenspiel von affektiven, kognitiven und sozialen Ressourcen und Defiziten gesehen, aus denen sich Deutungsmuster wie innere Drehbücher herausbilden, die den Fluß des Lebens strukturieren. Nach dem aktuellen Erkenntnisstand sind die Mehrzügigkeit und die wechselseitige Beeinflussung von Faktoren in diesen Zügen in der Entwicklung von Kindern als unumstritten anzusehen. Dem zur Diagnostik eines aktuellen psychopa-thologischen Zustandes aufgerufenen Untersucher wird es daher nicht gelingen, linear-kausale Entwicklungen zu erkennen. Zugleich läßt sich Identität nicht ohne die Existenz von Mustern zur Deutung von Wirklichkeit annehmen. Die Deutungsmuster, die der Autor bei entwicklungsbeeinträchtigten und trau-matisierten Vorschulkindern sichtbar werden läßt, sind aus einem Stoff, der sich inneren wie äußeren Modellierungen meist nachgiebig anpaßt. Mit diesen Einschränkungen werden handlungsleitencfe innerpsychische Muster deutlich, die sich der Diagnostiker erarbeiten und wie eine Folie nutzen kann. Legt er sie über den aktuellen Verhaltenszustand eines Kindes, so kann er zwischen frischen Spuren, z.B. als Folge von aktuellen sexuellen oder anderen Gewalteinwirkungen, und alten Narben unterscheiden. Sein Beurteilungsergebnis muß um so mehr an Wahrscheinlichkeiten orientiert bleiben, je niedriger die kognitive und sprachliche Kompetenz ausgebildet ist. Aus der breiten theoretischen Diskussion können Theoretiker und Praktiker der Sozial- und Heilpädagogik, der Kinderpsychiatrie und -psychotherapie sowie Gutachter in Strafprozessen Konzepte zur Analyse und Beurteilung von Verhaltenszuständen ihrer Klienten entwickeln. Aus dem praktischen Teil der Arbeit lassen sich Klassifikationsschemata zur Beurteilung des Spiels und der Zeichnungen von traumatisierten Vorschulkindern entnehmen, die sowohl für die Therapieplanung als auch für die gerichtliche Beweislage bei Mißbrauchsverdacht hilfreich sind. ISBN 3-8738/3699

285 Seiten: Ill., 22 cm, Softcover/Paperback, sehr gut

[SW: Vorschulkind ; Kommunikative Kompetenz ; Entwicklungsstörung ; Psychisches Trauma ; Sonderpädagogische Diagnostik, Psychologie, Erziehung, Bildung, Unterricht, Medizin]
Vorschulkind, Kommunikative, Kompetenz, Entwicklungsstörung, Psychisches, Trauma, Sonderpädagogische, Diagnostik, Psychologie, Erziehung, Bildung, Unterricht, Medizin

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