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Artikelbeschreibung
Mensching, Wilhelm (Bückeburg, Freundschaftsheim) gefunden im Sachgebiet: Kunst - Deutschland 20. Jh. kl. 8ºAntikbuch24-SchnellhilfeOktav = Höhe des Buchrücken 18,5-22,5 cm. quer. 8 S. OBroschur, gutes Ex.
-------- DABEI: Käthe Kollwitz, Mutter und Kind : Gestalten u. Gesichte d. Künstlerin. gedeutet von Louise Diel (Berlin, Furche, 1928, 48 S., Abb.Antikbuch24-SchnellhilfeAbb. = Abbildung(en), OBroschur, mit OUAntikbuch24-SchnellhilfeOU = Original-Umschlagmschlag, geringe Altersspuren, gut) ------ Wilhelm Mensching geb. 1887-1964. Zusammen mit seiner Frau Anna, der Tochter des Lauenhäger Pastors Tielking, ging er 1912 als Missionar auf die "Bethel-Station" ins damalige "Deutsch-Ostafrika", dem heutigen Ruanda. Hier erkannte er die Schuld des Kolonialismus und arbeitete gegen rassistische, nationalistische und kirchliche Überheblichkeit vieler seiner Glaubensbrüder. Von 1916 bis 1920 war er in belgischer und englischer Gefangenschaft, die er in Indien verbrachte. In Indien verfolgte Mensching aktiv den Freiheitskampf von Mahatma Gandhi, der sein ganzes Leben prägen sollte. Seit 1922 war er Mitglied im Internationalen Versöhnungsbund, der größten internationalen christlichen Friedensorganisation, seit 1932 sogar Geschäftsführer des deutschen Zweiges. 1927 nahm Mensching als einziger Europäer am Panafrikanischen Kongress in Harlem/USA teil. In der Nazi-Diktatur von 1933-1945 wurde das Leben Menschings von den Machthabern stark eingeschränkt. Sie zogen seinen Auslandspass ein, seine Post und Predigten wurden überwacht, und die Auseinandersetzungen mit seiner Landeskirche, die schon während der Weimarer Republik wegen Menschings Engagement für Frieden und Toleranz begannen, nahmen jetzt an Schärfe zu. Der couragierte Pazifist blieb seiner Linie aber stets treu. So verfasste er die von den "Quäkern" verlegten "Erbguthefte", in denen antirassistische und pazifistische Traditionen deutschen Denkens der NS-Rasseideologie entgegengestellt wurden. Von Mitte Oktober 1943 bis Ende März 1944 versteckten er und seine Familie unter Lebensgefahr die Berliner Jüdin Ruth Lilienthal in seinem Petzer Pfarrhaus. 1948 gründete Mensching das "Internationale Freundschaftsheim" in Bückeburg, die erste Friedensschule in Deutschland. Als Gäste konnte Mensching dort auch Gandhis Ärztin, den späteren Bundespräsidenten Gustav Heinemann sowie den Theologen Martin Niemöller begrüßen. Auf Anregung der amerikanischen Quäker war Mensching 1950 und 1955 zusammen mit seinem französischen Freund André Trocmé, dessen Wurzeln in Petzen lagen, Kandidat für den Friedensnobelpreis.
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