MÜLLER-FREIENFELS, Richard (1882-1949 Philosoph und Psychologe). 3 handschriftliche Briefe an einen Wiener Freund. Bln., 1941/42-1946/47.

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Artikelbeschreibung

MÜLLER-FREIENFELS, Richard (1882-1949 Philosoph und Psychologe).
3 handschriftliche Briefe an einen Wiener Freund.
Bln., 1941/42-1946/47.

gefunden im Sachgebiet: Autographen

(30 x 21 cm.). 3 Bll. alle beidseitig eng beschrieben.

Richard Müller-Freienfels, deutscher Philosoph und Psychologe, von 1930 bis 1932 war er Professor für Psychologische Pädagogik an der Pädagogischen Akademie Stettin. Müller-Freienfels trat 1933 in die NSDAP ein. Seit 1933 hatte er einen Lehrauftrag für Philosophie und Pädagogik an der Berliner Handelshochschule. 1938 wurde er wegen `jüdischer Versippung` entlassen und 1939 frühzeitig pensioniert. Von 1938 bis 1942 gab er Max Dessoirs Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft heraus. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er von 1946 bis 1948 als Professor für Psychologie und Philosophie an der Freien Universität Berlin tätig. - 1. Brief: `Wie in Trance habe er (RMF) innerhalb von 8 Tagen ein `Scherzgeschenk` niedergeschrieben`. `Die Sachen haben sich fast ohne mein Zutun selbst gemacht` (...) Für Anmerkungen bin ich dankbar` (...) Es besteht kein Bedenken, dass Sie einem, verständnisvollen Freund dieses davon vorlesen, aber ohne Nennung meines Namens.` (...) von Luftangriffen hatten wir wenig zu Leiden, doch höre ich Betrübliches von meiner rheinischen Heimat. Mainz, Köln, Düsseldorf sind hart mitgenommen. - 2. Brief: Als RMF 1936 in Wien gewesen ist habe er sich wie im Irrenhaus gefühlt. Über Annexion Österreichs 1938: `Nun ist der Irrsinn hier offfen ausgebrochen` `Nun aber zu uns! Wir sind persönlich mit relativ geringem Schaden über die Sintflut hinweggekommen, haben allen Grund zum Dank. Unser Haus, leicht zerzaust, steht als fast einziges inmitten von Trümmern` Er warte auf seine Wiedereinsetzung an der Universität von der er 1938 abberufen worden ist. Zur Zeit lebt er als `Drohne` von dem was seine Frau verdient. `Auch meine Kinder sind leidlich über die Katastrophe hinweggekommen`. - 3. Brief: Lehrt seit vorigen Herbst wieder an der Universität (also 1947 geschrieben.) Fragt Kollegen, der auch wieder lehrt, wie alles gekommen ist, über die Entnazifizierung in Berlin und an der Freien Universität, Und über sein Hauptwerk: `Sinn in der Welt`. Schreibt weiter über die Schlacht um Berlin. Erkundigt sich wie es in Wien ist. - Beilieg.: Parte Müller-Freienfels. Austeder

[SW: Autographen, Psychoanalyse und Psychologie]
Autographen, Psychoanalyse, Psychologie

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