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Seit Sommer 2006 ist das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Kraft, das die europäischen Antidiskriminierungsrichtlinien in nationales Recht umsetzt. Das Gesetz schafft endlich individuelle Rechte für Opfer von Diskriminierung. Jedoch erfährt das AGG in Deutschland noch immer nicht die Anerkennung, die ihm angesichts seiner menschenrechtlichen Bedeutung gebührt. Dieses Handbuch gibt einen vertieften Einblick in die durch das AGG geschaffenen neuen Schutzrechte und reflektiert das deutsche Gesetz in Bezug auf die Antidiskriminierungspolitik der Europäischen Union sowie die dahinter stehenden menschenrechtlichen Grundsätze. Es beantwortet damit zugleich die Frage: »Warum brauchen wir überhaupt ein Antidiskriminierungsrecht?«. In diesem Zusammenhang wird auch ein Vergleich zu unseren europäischen Nachbarländern gezogen und die immer wieder vorgebrachte Behauptung widerlegt, Deutschland sei weit über die Vorgaben der europäischen Richtlinien hinausgegangen. Dieses praxisbezogene und zugleich rechtlich fundierte Buch möchte Aktive im Bereich Anidiskriminierung und Opfer von Diskriminierung in die neuen Rechtsmögliehkeiten einführen und ihnen Mut machen, diese zu nutzen. Um die alltägliche Diskriminierung aus unserer Gesellschaft zu verbannen, sind Gesetze und erfolgreiche Klagen zwar ein entscheidender erster Schritt, sie können aber nur einen begrenzten Beitrag leisten. Beispiele von öffentlichen und gesellschaftlichen Akteuren auf der europäischen, regionalen und lokalen Ebene, wie Vorurteile und Diskriminierung im Alltag abgebaut werden können, runden dieses Buch ab.

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