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Artikelbeschreibung
Thelander, Karin: gefunden im Sachgebiet: Literatur 1. Aufl. 236 S 8ºAntikbuch24-SchnellhilfeOktav = Höhe des Buchrücken 18,5-22,5 cm , Leinen mit Schutzumschlag , Gutes Exemplar
Aus dem Schwedischen übersetzt von Alfred Otto Schwede. ; "Karin Thelander (1916-1971) zählt nicht zu den bekanntesten Autoren ihres Landes, dennoch ist sie aus der religiösen Literaturszene Schwedens - und des europäischen Nordens überhaupt - nicht fortzudenken. «Drachentöter», ihr zwölfter und letzter Roman: vor Augen hat sie ihre Gegenwart - Leistungszwang, Scheinwohlstand, Depression der alten und der jungen Generation in einer auf Erfolg und Gewinn orientierten Wirtschaftswelt. Hier gilt nur, wer sich smart und «dynamisch» durchschlängelt; Individualisten oder gar Quertreiber bleiben auf der Strecke, werden zu einem «Gelumpe von Aussteigern» asoziali-siert. Dem setzt Karin Thelander ihre Hoffnung auf «Gleichheit aller» entgegen; daß sie den beschwörenden Ruf aus revolutionärer Zeit nicht nur in rein humanistischem, tagespolitischem Sinne, sondern als evangelistisches Gebot versteht, macht die Geschichte des pensionierten Studienrates Johannes Ljung deutlich. Professor Ljung, der nichts anderes sehen will als seine wissenschaftliche Arbeit über Drachen- und Lindwurmmotive im Volksliedgut, verliert eines Tages im Getriebe der Großstadt sein unersetzliches Manuskript: das Werk eines ganzen Lebens. Und damit verliert er seine Orientierung. Auf verzweifelten Streifzügen durch Stockholm gewinnt er jedoch nach und nach Einblick in neue Lebensbereiche des schwedischen Alltags. Plötzlich ist das Mädchen Pia im Spiel - rauschgiftgefährdet, sozial mißbraucht. Auch seine Familie von der er sich getrennt hatte, tritt - von ferne wenigstens - ins Blickfeld. Ljung entdeckt auf seine alten Tage ungewohnte Verantwortung: die eigentliche Verantwortung. Mit schwachen Kräften nimmt er den Kampf gegen seinen Drachen auf, den «höllisdlen» Drachen, und erkennt dabei, daß er in der Gemeinschaft von Menschen steht, die - jeder für sich -ihren eigenen «Drachen» abzuwehren haben. «Sie verdienen es schon, daß man sie liebt, all diese kleinen, glanzlosen, unbedeutenden Drachentöter. Einer muß sie wohl sehen und lieben. Irgendwo muß all dies zusammengetragen und gesehen werden. Und dieser Eine, der uns sieht, muß uns lieben, weil wir so klein sind und doch in unserer Unwissenheit und Blindheit standhalten. Standhalten mit unseren immer gebrechlicheren Leibern, unserer Einsamkeit und unserem geringen Wissen.» Das klingt fast wie Happy-End mit frommer Schmuckleiste - doch Bestürzendes bleibt: es spitzt sich der unausgetragene Konflikt zwischen einer selbstgefälligen Generation und deren rebellierenden Kindern zu; zutage tritt die Unstimmigkeit von Glok-kenklang, Gebet und Geschäft. Der Ruf nach «Gleichheit aller» fordert Antwort, die der armselige Drachen-töter Johannes Ljung allein nicht zu geben vermag."
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