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Artikelbeschreibung

Werner, Harald:
Heimaten des Geistes : Erinnerung an Josef Hofmiller.
Freising : Josef Hofmiller-Gymnasium, 1997.

gefunden im Sachgebiet: Biographien

Buch in sehr guter Erhaltung, Einband sauber und unbestoßen, Seiten hell und sauber, SU sehr gut, Josef Max Maria Hofmiller (* 26. April 1872 in Kranzegg bei Sonthofen; † 11. Oktober 1933 in Rosenheim) war ein deutscher Essayist, Kritiker, Übersetzer und Gymnasiallehrer. Josef Hofmiller hat eine gewisse Bedeutung für die frühe Geschichte des Nietzsche-Archivs und für die deutschsprachige Nietzsche-Rezeption. Einerseits war er ab 1894 in brieflichem und persönlichem Kontakt mit Heinrich Köselitz, dann mit dem am Nietzsche-Archiv angestellten Herausgeber Fritz Koegel, ab 1895 auch mit Elisabeth Förster-Nietzsche; 1904 begann auch ein Briefwechsel mit Ernst Holzer, einem angesehenen Gelehrten, der zeitweise am Nietzsche-Archiv arbeitete. Besonders diese Briefwechsel sind heute eine wertvolle Quelle über die frühe Geschichte des Nietzsche-Archivs. So erhielt Hofmiller noch von Koegel selbst Auszüge aus den „Koegel-Exzerpten“, für deren Echtheit er 1909 eintrat. Ernst Holzer unterrichtete Hofmiller über Vorgänge im Archiv und ließ sich offen über Förster-Nietzsches Fälschungen und ihre charakterlichen und geistigen Mängel aus. Hofmillers Nachlass kam durch Vermittlung des kritischen Nietzsche-Forschers Erich Podach in die Universitätsbibliothek Basel und wurde von Podach in seinen Nietzsche-Schriften benutzt. Hofmiller kann damit dem weiteren Umkreis der „Basler Tradition“ der Nietzsche-Forschung zugeordnet werden. Andererseits sind auch einige von Hofmillers eigenen Schriften, besonders ein langer Aufsatz von 1931, von Bedeutung für die Nietzsche-Rezeption. Hofmiller hatte sich in der Zeit von 1895 bis 1909 mit Rezensionen und Essays an Diskussionen um Nietzsche beteiligt. Dabei lobte er zunächst die Arbeit des Archivs und Förster-Nietzsches emphatisch, ging aber nach den ersten Auseinandersetzungen im Archiv auf Distanz, ohne den höflichen Kontakt mit Förster-Nietzsche abzubrechen. 1909 nutzte er schließlich eine Besprechung des eben vom Archiv herausgegebenen Briefwechsels zwischen Nietzsche und seiner Mutter und Schwester zu einer grundsätzlichen Kritik an der Arbeit des Archivs. Danach schwieg er – von einem eher unwichtigen Artikel 1919 abgesehen – bis zum Jahr 1931 über Nietzsche.

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