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Perelman, Chaim:
Über die Gerechtigkeit.
München : Beck, 1967.

gefunden im Sachgebiet: Philosophie

Buch in guter Erhaltung, Einband sauber und nur minimalst bestoßen, Seiten hell und sauber, ohne Einträge, Chaïm Baron Perelman (* 20. Mai 1912 in Warschau, Generalgouvernement Warschau, Russisches Kaiserreich; † 22. Januar 1984 in Uccle bei Brüssel, Belgien) war ein polnisch-belgischer Jurist, Moral- und Rechtsphilosoph jüdischer Herkunft. Perelman arbeitete zudem zur Argumentations- und Rhetoriktheorie und gilt als Mitbegründer des akademischen Felds der so genannten New Rhetoric. Er war Professor für Logik, Ethik und Metaphysik an der Université Libre de Bruxelles und hat dort 1967 mit Henri Buch und Paul Foriers das Centre Perelman de Philosophie du Droit gegründet, das seit 1982 der Juristischen Fakultät angegliedert ist und als Gastprofessur für ein akademisches Jahr die Chaire Perelman vergibt. Bis 1944/45 vertrat Perelman eine positivistische Auffassung von Philosophie und erarbeitete u. a. einen kontroversen Versuch, die Gödelschen Unvollständigkeitssätze zu widerlegen, sowie gegen Ende des Zweiten Weltkriegs eine Begriffsklärung des Konzepts Gerechtigkeit. Perelman unterscheidet in seiner Abhandlung „De la justice“ (1945) folgende Gerechtigkeitskriterien: „Jedem das Gleiche“, „Jedem gemäß seinen Verdiensten“, „Jedem gemäß seinen Werken“, „Jedem gemäß seinen Bedürfnissen“, „Jedem gemäß seinem Rang“ und „Jedem gemäß dem ihm durch Gesetz Zugeteilten“. Indem er diese einzelnen Prinzipien zusammenfasst, kommt Perelman zu der abstrakt-allgemeinen Gerechtigkeitsmaxime: „Handlungen von Wesen derselben Kategorie müssen auf dieselbe Art behandelt werden.“ Da in der Praxis jedes Individuum mehreren Kategorien zugeordnet werden kann (z. B. Familienstand, Verdienste, Bildungsgrad, Abstammung etc.), verneint Perelman die Möglichkeit, durch allgemeines positives Recht zuverlässig Recht schaffen zu können. Es liegen in diesen Fällen sogenannte Antinomien der Gerechtigkeit vor; eine gerechte Behandlung nach Familienstand sieht z. B. anders aus als eine gerechte Behandlung, die sich an den Verdiensten des Behandelten orientiert. Vielmehr fordert er daher Entscheidungen im Einzelfall, bei denen nach der „Billigkeit“ eines Vorgehens gefragt wird („Ist ein solches Vorgehen zu rechtfertigen/billigen?“). Da aber sowohl diese „Billigkeit“ als auch die Gerechtigkeit selbst sogenannte rationale Tugenden seien, sind sie nach Perelman im Diskurs zu erörtern und zu verhandeln. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs brach der Denker mit dem Positivismus und entwickelte einen neuen Zugang zu Philosophie, die so genannte regressive Philosophie. Der Ansatz lehnt die Grundlegung philosophischer Systeme anhand von Axiomen ab und betont die Revisionsfähigkeit philosophischer Positionen in argumentativen Prozessen. Das philosophische Hauptwerk Perelmans ist der Traité de l’argumentation : La nouvelle rhétorique (1958), den er zusammen mit seiner akademischen Partnerin Lucie Olbrechts-Tyteca verfasste. In dieser post-logizistischen Abhandlung entwickelte Perelman eine nicht-relativistische Theorie der Argumentation, deren praktische Dimension er in Ethik, Rechtsphilosophie und Rhetorik zu konkretisieren suchte. Das Werk steht oft stellvertretend für eine als Nouvelle Rhétorique (Neue Rhetorik, New Rhetoric) bekannte Richtung der Argumentationstheorie, deren theoretischer Gehalt und Praktikabilität in der argumentationstheoretischen Fachdebatte uneinheitlich bewertet wird. Die Perelman`sche Argumentationstheorie, die der Philosoph in zahlreichen Publikationen bis 1983 ausbaute und modifizierte, war insbesondere im französischsprachigen Raum und seit den 1970er Jahren in den USA einflussreich.

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