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Artikelbeschreibung
Ruoff, Manuel: gefunden im Sachgebiet: Geschichte Buch in sehr guter Erhaltung, Einband sauber und unbestoßen, Seiten hell und sauber, ohne Einträge, nur kleine Nummer im Rücken, Franz Eduard Alexander Tügel (* 16. Juli 1888 in Hamburg; † 15. Dezember 1946 ebenda) war ein deutscher evangelischer Theologe und Landesbischof für die Evangelisch-Lutherische Kirche im Hamburgischen Staate. Im April 1916 wurde Tügel zum dritten Pastor an der Hamburger St.-Nikolai-Kirche gewählt und heiratete. Da seine Frau im Dezember 1918 zur römisch-katholischen Kirche konvertierte, musste er eine neue Stelle suchen, die er 1919 an der Gnadenkirche in St. Pauli fand. In der Folge engagierte sich Tügel für eine Kirche, die entfernt von der Politik stand, sozial engagiert und im urchristlichen Sinne volksnah sein sollte. Dazu publizierte er unter anderem in der von ihm gemeinsam mit Ludwig Heitmann neu initiierten Zeitschrift Die neue Kirche. In jenem Verständnis, am orthodoxen Urgedanken des Christentums festzuhalten, wurde er ein geschätzter Prediger in Hamburg. In der Zeit des aufkommenden nationalen Extremismus fand er zu seiner antidemokratischen Einstellung. Im Juni 1931 trat er der NSDAP bei und wurde Gauredner. Er schloss sich den Deutschen Christen an und bekannte sich auch in seinen Predigten zum Nationalsozialismus, ohne ihn zu hinterfragen. So sah er unter anderem im Judentum eine Gefahr für das Christentum und legitimierte somit die Judenverfolgung. Dabei trat er in der theologischen Konfrontation unter anderem Karl Barth entgegen, was er später bereute. Von Bischof Simon Schöffel wurde er in den Landeskirchenrat berufen, amtierte ab Juli 1933 als Oberkirchenrat, hielt Gottesdienste über das Radio ab und nahm im November 1933 an der Nationalsynode in Wittenberg teil. 1934 kam ein spannungsgeladenes Verhältnis zu Schöffel auf, den er durch Intrigen in seinem Amt im März 1934 als Bischof der Hamburgischen Landeskirche ablösen konnte. Nachdem er am 1. Oktober 1934 zum Hauptpastor an der St.-Jacobikirche gewählt worden war, organisierte er das Landeskirchenamt zur zentralen Behörde und gestaltete den Kirchenrat zum Rechnungshof mit Führungscharakter um. Trotz seiner Überzeugung für den Nationalsozialismus bemühte sich Tügel, den Einfluss der staatlichen Ideologie auf das kirchliche Bekenntnis zu verhindern. Ihm gelang es, die Hamburgische Kirche wieder aus der Reichskirche zu lösen. Der Arierparagraph kam in der Hamburgischen Kirche nicht zur Geltung. 1935 distanzierte Tügel sich wieder von den „Deutschen Christen“, um eine Annäherung zu den Pastoren der Bekennenden Kirche zu erreichen, mit denen ihn theologisch mehr verband. Beide wussten sich an das Augsburger Bekenntnis gebunden und bekämpften daher sowohl das von den Nazis propagierte Neuheidentum als auch eine „Entjudung“ des Christentums. 1937 wurde ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn eingeleitet, weil er sich weigerte, regimekritische Pastoren zu denunzieren.[2] Obwohl er persönlich einen völkischen Antisemitismus vertrat, trat er für Christen jüdischer Abstammung ein.
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