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Artikelbeschreibung

Hunger, Johannes:
Fritz Reuter. Lebensbild des großen niederdeutschen Dichters und Demokraten.
Berlin, Kongress Verlag, 1952.

gefunden im Sachgebiet: Mecklenburg Vorpommern (Regionales)

137 S. Kl. 8ºAntikbuch24-SchnellhilfeKlein-Oktav = Höhe des Buchrücken 15-18,5 cm , Halbleinen , Gutes Exemplar

Mit zahlr. Abb.Antikbuch24-SchnellhilfeAbb. = Abbildung(en) ; Inhalt: Vorwort, I. Der Jugend Lust und Leid. Knabenjahre im Elternhaus zu Stavenhagen (1810-1824) II. Sturm und Drang. Gymnasial- und Studentenzeit (1824—1833) III. „Mit dem Beil vom Leben zum Tode zu bringen" Hinter Festungsmauern (1833 — 1840) IV. Begnadigt und frei. Verspätete Wege ins Leben (1840 — 1851) V. Endlich Anker geworfen. Dichterisches Schaffen auf der Lebenshöhe (1852-1863) VI. Erfülltes Leben. Ausklang (1863 — 1874) VII. Liebling der Nation. Unsterbliches Leben. Zeittafel. ; "Aufgabe der vorliegenden Schrift ist es, das Leben, Kämpfen und Dichten Fritz Reuters wieder lebendig werden zu lassen und zu zeigen, daß das Werk des „Demagogen un Thronümstö-ters" als literarisches Kulturerbe auch heute in hohem Maße Wert und Geltung hat. Das Leben Fritz Reuters fiel in eine Zeit, in der der Kampf um die nationale Einheit und Freiheit Deutschlands mit großer Leidenschaft geführt wurde. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, das seit Jahrhunderten nur ein Schattendasein geführt hatte, war durch die imperialistischen Einwirkungen Napoleons 1806 auch der Form nach zusammengebrochen. Deutschland wurde, soweit die neugebildeten deutschen Staaten sich nicht von selbst als Satelliten dem in völliger Abhängigkeit von Frankreich stehenden Rheinbünde anschlössen, militärisch niedergeworfen und geknebelt. Die nationale Befreiungsbewegung des deutschen Volkes, die in dem Schulter an Schulter mit Rußland geführten Freiheitskampf der Jahre 1813 und 1814 gipfelte, brachte zwar die nationale Befreiung vom napoleonischen Joch, nicht aber die lange begehrte staatliche Einheit und politische Freiheit im Innern. Die herrschenden reaktionären Kreise blieben auf dem Wiener Kongreß Sieger und kämpften weiterhin um die Erhaltung ihrer Machtstellung. Sie wandten sich in brutaler Weise gegen alle Bestrebungen, die darauf gerichtet waren, den fortschrittlichen Ideen der Französischen Revolution und den verheißungsvollen Plänen des Freiherrn vom Stein und anderer Patrioten auf politischem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiet den Weg zu bahnen. So lastete in den Jahren von 1815 bis 1848 der schwere Druck der Reaktion auf Deutschland. Die Ideen der Einheit und Freiheit aber wirkten dennoch fort. In leidenschaftlicher "Weise versuchten aufrechte Patrio`^n eine Wendung der unhaltbaren Zustände herbeizuführen; — sie wurden als „Demagogen", das sollte heißen: Volksverführer, verfolgt. Dadurch häufte sich in diesen Jahrzehnten in Deutschland viel politischer Zündstoff an. Karl Marx und Friedrich Engels, die in jener Zeit den wissenschaftlichen Sozialismus entwickelten und der neuen Weltanschauung imi Kommunistischen Manifest eine klare Ausdrucksform gaben, sahen voraus, daß in Deutschland eine bürgerliche Revolution heranreifte. 1848 kam diese zum Ausbruch. Im Mittelpunkt dieser Revolution stand die Frage der nationalen Einheit und Freiheit. Aber weder Aufstände noch die mit großer Hoffnung begrüßte, durch allgemeine und gleiche Wahlen gewählte Nationalversammlung in der Paulskirche zu Frankfurt am Main vermochten dem deutschen Volke die so heiß ersehnte Einheit und Freiheit zu geben. Die Konterrevolution hatte inzwischen ihre Kräfte gesammelt und siegte wiederum. Eine neue Periode der Reaktion brach an, in der schließlich der erbitterte Feind der Revolution von 1848 und der Arbeiterklasse, der Junker Otto von Bismarck, mit „Blut und Eisen" die Frage der deutschen Einheit aufwarf und sie als „Revolutionär wider Willen", wie ihn Friedrich Engels genannt hat, auf seine Weise, „von oben" her, löste. In dieser Zeit des nationalen Ringens und Kämpfern, aus der im folgenden vieles berichtet wird, lebte und wirkte Fritz Reuter. Sein dichterisches Werk, das einen Teil dieser Kämpfe widerspiegelt, bedeutet bei aller Zeitgebundenheit dem deutschen Volke gerade gegenwärtig außerordentlich viel. Der Volksdichter, und Freiheitskämpfer tritt uns in seinem Leben und Werk beispielhaft als ein überaus eindrucksvoller politischer und sozialpolitischer Kritiker und Streiter entgegen. Die Forderung von Friedrich Engels, daß ein Dichter „durch treue Schilderung der wirklichen Verhältnisse die darüber herrschenden konventionellen Illusionen zerreißt, den Optimismus der bürgerlichen Welt erschüttert, den Zweifel an der ewigen Gültigkeit des Bestehenden unvermeidlich macht, auch ohne selbst direkt eine Lösung zu bieten", hat Fritz Reuter in hohem Maße erfüllt. Ja, er greift über diese Forderungen noch hinaus. Die Tiefe seiner gesellschaftspolitischen Einsichten erhellt die Tatsache, daß er, der sich vor allem dem ländlichen Proletariat verbunden fühlte, bereits die Frage der Bodenreform geistig-dichterisch aufwarf und positiv beantwortete. Der gesunde Realismus Fritz Reuters hat unserer Generation aber auch sonst viel zu geben. Der Leser sieht in den Menschen der Reuterschen Dichtung irgendwie ein Stück vom eigenen Ich, und die eigene Arbeit, das eigene kleine Tagewerk erhält in dieser Dichtung Glanz1, Wert und Größe. So mancher erfaßt durch Reuters Darstellungen, wie schön und nützlich seine Arbeit doch stets ist, wieviel Glück und Freude darin steckt. Das aber macht unendlich froh, gibt neue Kraft zur Überwindung der Widerstände im eigenen Leben und erfüllt das Herz mit reiner Menschlichkeit. So wird uns der Dichter in seinem politischen Streben nach der deutschen Einheit und Freiheit und durch seine klare kritisch-soziale Haltung in Verbindung mit dem humanistischen Gehalt seiner Werke wie seines Lebens zu einem leuchtenden Vorbild. Es besteht kein Zweifel, daß Fritz Reuter, wenn er heute noch auf der Erdenbahn wandelte, als Herold im Lager des Friedens und des Fortschritts stehen und mit der gleichen Entschiedenheit und Hingabe den Kampf für die Einheit Deutschlands und für den Frieden in der Welt führen würde, wie er dies Zeit seines Lebens für die gleichen Ideale getan hat. Das Büchlein bringt nicht nur den kämpferischen Lebensgang Fritz Reuters, sein Ringen mit den reaktionären Mächten seiner Zeit und mit den dunklen Gewalten in der eigenen Brust bis zum lichtvollen Durchbruch seines ureigenen Wesens zur Darstellung, es bietet auch Proben seiner Dichtkunst selbst und will damit anregen, daß der Leser sich in die Welt des Dichters versenkt und dabei zugleich auch die Schönheit und den Reichtum der mecklenburgisch-plattdeutschen Mundart kennen und lieben lernt. Nach Überwindung der ersten sprachlichen Schwierigkeiten wird jeder im Platt bald heimisch werden und dem Dichter mit großer Freude in das Reich seiner Gedanken und Gestalten folgen. Denn die Mundart ist, wie Goethe sagt, „das Element, in welchem die Seele ihren Atem schöpft". Wenn das vorliegende Büchlein mit dazu beiträgt, für die neue Erschließung des literarischen Erbes Fritz Reuters sowie der plattdeutschen Mundart, vor allem aber für das Verständnis und die Wertschätzung des großen patriotischen und sozialpolitischen Kämpfers und Demokraten überhaupt ein Helfer und Wegbereiter zu sein, hat es seine Aufgabe erfüllt."

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