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Artikelbeschreibung

Züge, Paul:
Im Blutgericht zu Königsberg.
Königsberg, Verlag des "Blutgerichts", Weingroßhandlung, 1928.

gefunden im Sachgebiet: Ortskunde / Ortsgeschichte / Landeskunde

Ein Weingruß aus dem Osten. Mit Buchschmuck nach alten und neuen Vorlagen. 3.-6. Tausend. Sehr gutes Exemplar.- Aus WIKIPEDIA: Als das Salzburger Emigrationspatent von 1731 David Schindelmeißer zwang, die Heimat zu verlassen, siedelte er sich als Salzburger Exulant in Königsberg an. Er gründete 1738 das Weinlokal im Schloss, das von den Königsbergern, den Studenten und vor allem von Besuchern der Stadt gern besucht wurde. Hierzu mussten die Besucher im Innenhof des Schlosses einen kleinen, unscheinbaren Kellereingang unterhalb des Marstalles betreten, über dem ein schräges, provisorisch wirkendes Abdach angebracht war. Das gesamte Lokal war in den breitspannenden Tonnengewölben eingerichtet. Die grottenartigen Räume des unterirdischen Katakombenlabyrinths hatten Namen, die an Folterkammern des Mittelalters erinnerten: Marterkammer, Peinkammer, Diebesgefängnis, Pfefferstub, Große Glocke oder Spanische Nadel usw. Zum unverwechselbaren Charme der Weinschänke gehörten neben der kühlen Feuchte der Kelleratmosphäre auch das grobe hölzerne Mobiliar wie auch das passende Interieur von radartigen, schmiedeeisernen Wandleuchtern und großen kunstvoll geschnitzten Prunkfässern im Hintergrund sowie die Modelle von alten Hansekoggen an der Decke. Die „Krupsch“ war die Kleidung der Kellner, die die Gäste stilecht wie Küfer eines Weinkellers in blauen Kitteln mit vorgebundener Lederschürze bedienten.[1] Bis April 1945 wurde das Blutgericht gastronomisch genutzt. Nach Eroberung der Stadt Königsberg durch die Rote Armee wurden die Kellergewölbe des Blutgerichts gesprengt und mit dem übrigen Schloss 1969 abgetragen. Das Blutgericht war nicht nur die erste Lokalität am Platz, sondern auch international so bekannt wie Auerbachs Keller in Leipzig oder der Schweidnitzer Keller in Breslau. Zu den Gästen gehörten E.T.A. Hoffmann, Richard Wagner, Lovis Corinth, Felix Dahn, Thomas Mann, Joachim Ringelnatz, Paul Wegener, Heinrich George, Fritz Skowronnek, Ernst von Wolzogen, Felix Graf Luckner, Prinz Heinrich von Preußen und Gustav Stresemann. Später wurde das Weinlokal zum Restaurant erweitert. Neben Königsberger Klopsen und Königsberger Fleck war Ochsenblut die Spezialität. Zur „Unterhaltung“ der Gäste wird auch die Tatsache beigetragen haben, dass im Obergeschoss des Gebäudes das Oberlandesgericht Königsberg tagte. Originalbroschur. 18cm 67 Seiten. Mit mehreren Abbildungen.

Sehr gutes Exemplar.- Aus WIKIPEDIA: Als das Salzburger Emigrationspatent von 1731 David Schindelmeißer zwang, die Heimat zu verlassen, siedelte er sich als Salzburger Exulant in Königsberg an. Er gründete 1738 das Weinlokal im Schloss, das von den Königsbergern, den Studenten und vor allem von Besuchern der Stadt gern besucht wurde. Hierzu mussten die Besucher im Innenhof des Schlosses einen kleinen, unscheinbaren Kellereingang unterhalb des Marstalles betreten, über dem ein schräges, provisorisch wirkendes Abdach angebracht war. Das gesamte Lokal war in den breitspannenden Tonnengewölben eingerichtet. Die grottenartigen Räume des unterirdischen Katakombenlabyrinths hatten Namen, die an Folterkammern des Mittelalters erinnerten: Marterkammer, Peinkammer, Diebesgefängnis, Pfefferstub, Große Glocke oder Spanische Nadel usw. Zum unverwechselbaren Charme der Weinschänke gehörten neben der kühlen Feuchte der Kelleratmosphäre auch das grobe hölzerne Mobiliar wie auch das passende Interieur von radartigen, schmiedeeisernen Wandleuchtern und großen kunstvoll geschnitzten Prunkfässern im Hintergrund sowie die Modelle von alten Hansekoggen an der Decke. Die „Krupsch“ war die Kleidung der Kellner, die die Gäste stilecht wie Küfer eines Weinkellers in blauen Kitteln mit vorgebundener Lederschürze bedienten.[1] Bis April 1945 wurde das Blutgericht gastronomisch genutzt. Nach Eroberung der Stadt Königsberg durch die Rote Armee wurden die Kellergewölbe des Blutgerichts gesprengt und mit dem übrigen Schloss 1969 abgetragen. Das Blutgericht war nicht nur die erste Lokalität am Platz, sondern auch international so bekannt wie Auerbachs Keller in Leipzig oder der Schweidnitzer Keller in Breslau. Zu den Gästen gehörten E.T.A. Hoffmann, Richard Wagner, Lovis Corinth, Felix Dahn, Thomas Mann, Joachim Ringelnatz, Paul Wegener, Heinrich George, Fritz Skowronnek, Ernst von Wolzogen, Felix Graf Luckner, Prinz Heinrich von Preußen und Gustav Stresemann. Später wurde das Weinlokal zum Restaurant erweitert. Neben Königsberger Klopsen und Königsberger Fleck war Ochsenblut die Spezialität. Zur „Unterhaltung“ der Gäste wird auch die Tatsache beigetragen haben, dass im Obergeschoss des Gebäudes das Oberlandesgericht Königsberg tagte.

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