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Artikelbeschreibung
Das "Rote Königreich" und sein Monarch. Dresdner Hefte. Beiträge zur Kulturgeschichte 80. gefunden im Sachgebiet: Sachsen (Regionales) 104 S. 8ºAntikbuch24-SchnellhilfeOktav = Höhe des Buchrücken 18,5-22,5 cm , Paperback , Gutes Exemplar
Mit zahlr. Abb.Antikbuch24-SchnellhilfeAbb. = Abbildung(en) ; Inhalt: Vorbemerkung, Kamen Rudolph: Ein »Rotes Königreich« im Wilhelminischen Deutschland, James Retallack: Wahlrechtskämpfe in Sachsen nach 1896, Holger Starke: Stadtgefüge, Parteien und Politiker in Dresden im Kaiserreich, Mike Schmeitzner: »Deutsche Wacht« und »Tintenjuden« - Antisemiten und Sozialdemokraten im Kampf um die politische Macht in Dresden (1893-1903) Frank Heidenreich: Sozialdemokratische Arbeiterkultur im »Roten Königreich« - Aufstieg einer sozialkulturellen Gegen-Bewegung, Gerd Stecklina: Otto Rühle als Wanderlehrer der SPD, Carsten Schmidt: Dresden im Ersten Weltkrieg, Peter Mertens: Das »Rote Königreich« im Belagerungszustand - Sächsische Innenpolitik unter militärischer Ägide während des Ersten Weltkriegs, Frank-Lothar Kroll: Sachsens letzter König Friedrich August III. , Walter Fellmann: Der volkstümliche Monarch. ; "Vor 100 Jahren, im Oktober 1904, wurde Friedrich August III. neuer sächsischer König. Er übernahm ein hochindustrialisiertes und seiner sozialen Verwerfungen wegen äußerst widersprüchliches Land, vom preußisch dominierten Deutschen Kaiserreich als »Rotes Königreich« gescholten. Ein Jahr zuvor, in den Reichstagswahlen von 1903, hatten nämlich von 23 sächsischen Wahlkreisen 22 die »Sozis«, die SPD, für sich erobern können - ein beispielloser Triumph, der das wilhelminische Deutschland tief erschütterte, denn im Reichsdurchschnitt war die Arbeiterpartei nicht halb so erfolgreich. Erstaunlicherweise hatten sie in Sachsen selbst parlamentarisch aber gar nichts zu sagen. Da galt noch das halbfeudale Dreiklassenwahlrecht, das nach der Devise »Der Staat ist keine Pflanze« 52 Stimmen des »Dritten Standes« mit einer Stimme der Ersten (vermögenden) Klasse aufwog. Frauen waren eh nicht beteiligt. Es war dies ein Anachronismus, der seit der Jahrhundertwende heftige Wahlrechtskämpfe provozierte, die aber erst 1909 eine Reform erzwangen. 1904 war die Farbe Rot also ein ganz aktuelles Schreckgespenst. Was macht ein König mit solchen Verhältnissen, was machen die Verhältnisse mit ihm? Eine brisante Frage und Stimulanz für dieses Heft. Sachsen entwickelte ein ganz eigenwilliges Amalgam von Klassenkampf und Gemütlichkeit. Friedrich August einerseits kommentierte seine objektive Einflußlosigkeit und die »Überforderung durch Geschichte« mit entwaffnend gesundem Mutterwitz, der den letzten sächsischen Herrscher zum beliebtesten in seinem Volke werden ließ. Die Fülle anekdotischer Überlieferungen des »alleinerziehenden Königs« deutete die republikanische Nachwelt mit seltener Freundlichkeit als einen langen Anlauf zum Abschied von 1918. Andererseits reagierte auch die erstarkende sächsische SPD auf all die Demütigungen seit dem Sozialistengesetz mit zeitweise stoischer Geduld, und ihre Demonstrationen mit Eiersieder haben etwas von Sommerfrische. »Königlich-Sächsische Sozialdemokratie« haben manche Klassenbrüder deshalb gewitzelt. Diese besondere mentale Einfärbung darf natürlich nicht über die wirkliche Schärfe der Konfrontationen um 1900 hinwegtäuschen, die elementaren sozialen Ungerechtigkeiten und innenpolitischen Kraftproben. Eben weil die Sachsen nichts zu melden hatten im Kaiserreich, waren sie z. B. in der preußischen Weltkriegsinszenierung völlig nivelliert und hatten zu marschieren (200 ooo von ihnen in den Tod!) - mit dem Effekt, daß sächsische Militärs nach 1914 im Land ein liberaleres Kriegsregime führten als die »Zivilregierung«. Hunger und Not und Staatszerrüttung führten dann zur Revolution vom November 1918. Verblüffend auch, daß die heftigsten Gegner der SPD vor 1900 nicht etwa die Konservativen gewesen sind, sondern die Reformpartei genannte antisemitische Fraktion mit einem zeitweiligen Wähleranteil in Dresden von über 50%. Deren Parolen nehmen die Hitlersche Radikalität bedrückend vorweg." 3910055745
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