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Artikelbeschreibung

Etgeton Stefan
Der Text der Inkarnation
Wilhelm Fink Verlag, München, 1996
ISBN/EAN: 3770531507

gefunden im Sachgebiet: Geistes- u. Kulturwissenschaften

Wiedergeburt, Einkörperung, Karma, Jenseits, Seelenreise, Erleuchtung, Tod, Wiederkehr, Präexistenz, Vorgeburtlich, Pränatal, Seelenwanderung, bro. 255 S. Zur theologischen Genese des modernen Subjekts. Mit Literaturverz. - Kapitel des Werkes: Die Herkunft der Inkarnation Das Doppelgesicht der Inkarnation Die Schrift des Fleisches Der bewiesene Gott Die Fleischwerdung des Subjekts. - "Inkarnation und theologischer Materialismus - Die vorliegende Untersuchung versucht eine theologische Genealogie des modernen Subjekts aus dem Text heiliger Schriften in kulturanalytischer Perspektive. Wollte man das Vorhaben theologisch verorten, so ließe es sich als Vorstudie zu einer Theologie des Fleisches beschreiben, die die Stelle zu berühren hätte, wo Hoffnung und Materialität zusammenschießen. Adorno sah zwischen beiden eine Konvergenz: "Mit der Theologie kommt er [der Materialismus] dort überein, wo er am materialistischesten ist. Seine Sehnsucht wäre die Auferstehung des Fleisches" - das freilich sehen beide, Theologie und Materialismus, noch immer anders, aber nach ihrer Meinung wird hier nicht gefragt. Gefragt wird nach einer differentiellen Ökonomie der Inkarnationen, der Gestaltwerdungen Gottes. Die Fleischwerdung des Wortes, die das Christentum für sein Proprium hält, soll dabei als Einschreibung und Neulektüre jenes Textes gelesen werden, den Israel bereits gespeichert hatte. Im gespannten Anspruch, Gott sei in einem Ding, einer Person, einem Text gegenwärtig, äußert sich eine materialistische Utopie, die kategorial vom mechanischen oder antiken Materialismus verschieden ist: ein Materialismus inkarnatorischer Art, der sich nicht zufällig mit der Dialektik verbunden hat. Denn die Lektüre dieses Textes arbeitet auf der Ebene eines philosophischen Subtextes am Begriff dessen, was in der Tradition als das "Dritte" zwischen "Sein" und "Nichtsein" ausgeschlossen wurde. Das Diktum des Parmenides ist kulturgeschichtlich dem Inzesttabu und dem Bilderverbot vergleichbar, um das Kultur und Kult kreisen. Der Satz vom ausgeschlossenen Dritten setzt die Grenze des Seienden, eröffnet einen Raum des Denkens, dessen Überschreitung er zugleich immer wieder provoziert, und verweist das Andere in den Nicht-Ort sinnloser Verausgabung, als raumlose Unendlichkeit. Das ausgeschlossene Dritte wird so zum Topos der Utopie. Der hier ins Auge gefaßte Begriff von Inkarnation durchbricht nicht eigentlich jene Grenze, sondern versucht, sie zu unterlaufen indem er die Gestalten des Unsichtbaren zum Thema macht, balanciert er auf der Schwelle des vernünftig Denkbaren."

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