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Artikelbeschreibung
- gefunden im Sachgebiet: Faksimile Leinenband, 46 x 33 cm, Deckel minimal randgebleicht, Gelbschnitt, Begleitband Pappband, 34 x 24 cm, noch original in Folie eingeschweißt, insgesamt absolut sauber und annähernd neuwertig erhalten. ACHTUNG: AUFGRUND VON WERT UND UMFANG DES WERKES KÖNNEN DIE TATSÄCHLICHEN VERSANDKOSTEN VON DEN ANGEGEBENEN ABWEICHEN. WIR WERDEN UNS DIESBEZÜGLICH MIT IHNEN IN VERBINDUNG SETZEN. Verlagstext: Der in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts angelegte, aus einer Chronik und einem Kopialbuch bestehende Lorscher Codex dokumentiert mit seinen fast 4000 Urkundeneinträgen von seinem Inhalt wie auch von seinem repräsentativen Äußeren her den einstigen Reichtum und Besitzstand der mächtigen Reichsabtei Lorsch, deren Grundbesitz von den Niederlanden bis in das Gebiet der heutigen Schweiz reichte. Aber nicht nur für die Geschichte des Klosters, auch für die deutsche und mitteleuropäische Geschichte insgesamt, die historische Topographie und die Kirchengeschichte ist er ein unersetzbares Quellenwerk, vor allem deshalb, weil die in ihm eingetragenen Urkunden nur dort überliefert sind. Keine einzige der im Codex in kopialer Form enthaltenen Urkunden liegt uns im Original vor. Insbesondere für die historische Topographie, die Orts- und Heimatgeschichte stellt der Codex deshalb eine unschätzbare Fundgrube dar, weil in ihm die Namen von über tausend verschiedenen Ortschaften West- und Süddeutschlands und angrenzender Territorien überliefert sind, von denen die Mehrzahl hier ihre Ersterwähnung finden. Die Klosterchronik ist zwischen 1170 und 1175 entstanden. Der Chronist, dessen persönliche Erinnerungen bis in die Zeit des Abtes Diemo († 1139) zurückreichen, findet Gefallen an der machtvollen Position der Abtei in den lange zurückliegenden Blütezeiten des Klosters. Wohl einig mit der Mehrheit des damaligen Konvents, vertritt er in seiner Darstellung einen gegen die Hirsauer Reform gerichteten Standpunkt. Zwar mag es ursprünglich Absicht gewesen sein, eine reine Klosterchronik zu schaffen, gleichwohl entstand an die Chronik anschließend bis etwa 1195 ein umfangreiches Kopialbuch. Es umfaßt, nach Verwaltungsbereichen (Gauen) geordnet, stark abgekürzte Schenkungs-, Kauf- und Tauschurkunden. Ab etwa 1200 wurden dem um 1195 abgeschlossenen Kopialbuch jüngere Einträge angefügt. Sie überliefern keine Urkundentexte mehr, sondern nur noch Zinslisten und summarische Schenkungsverzeichnisse, meist aus der näheren Umgebung der Abtei. Der späteste datierbare Nachtrag dieses Teils des Lorscher Codex ist um 1270 anzusetzen. Die zweispaltig angelegte Handschrift ist überwiegend mit dunkler Tinte geschrieben. Reiche ornamentale Verzierungen, die meist mit roter Tinte ausgeführt wurden, leiten die jeweiligen Kapitel ein. An den Seitenrändern befinden sich im chronikalischen Teil zahlreiche der bekannten Königs-Monogramme, die aus den Originalurkunden übernommen wurden, darunter das bekannte Signet Karls des Großen. Die Faksimile-Edition wird alle 235 Pergamentblätter der prachtvollen Handschrift aus dem 12. Jahrhundert originalgetreu wiedergeben. Besondere Beachtung gilt der stattlichen Größe (Höhe: 48,5 cm, Breite 34,5 cm) und der Farbigkeit des Codex, der heute im Bayerischen Staatsarchiv Würzburg verwahrt wird. Um optimale fotografische Aufnahmen für die vorliegende Edition zu gewährleisten, wurde der Codex 2001 noch einmal aufgebunden. Auf diese Weise stehen nun Farbabbildungen zur Verfügung, die auch die Randbemerkungen im Falz jeweils vollständig abbilden. Dem Faksimile vorangestellt ist ein Vorwort des Generaldirektors der Staatlichen Archive Bayerns, Herrn Prof. Dr. Hermann Rumschöttel, und des Vorsitzenden des Kuratorium Weltkulturdenkmal Kloster Lorsch, Herrn Ernst-Ludwig Drayß, den beiden Herausgebern. Die wissenschaftlichen Beiträge, u.a. zur Geschichte des Codex sowie das Register der Orte mit Lorscher Grundbesitz finden sich in einem eigenen Begleitband. Mit der Edition des Verlages Degener eröffnet der Neudruck der Handschrift dem Menschen von heute die faszinierende Welt des mächtigen Reichsklosters vor über 1000 Jahren. Sonderveröffentlichungen der Staatlichen Archive Bayerns, hgg. von der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, Schriftleitung: Albrecht Liess.
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