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Artikelbeschreibung

Polen und Sachsen. Zwischen Nähe und Distanz. Dresdner Hefte. Beiträge zur Kulturgeschichte 50.
Dresden, Dresdner Geschichtsverein, 1997.

gefunden im Sachgebiet: Sachsen (Regionales)

104 S. Antikbuch24-SchnellhilfeOktav = Höhe des Buchrücken 18,5-22,5 cm , Paperback , Schönes Exemplar

Mit zahlr. Abb.Antikbuch24-SchnellhilfeAbb. = Abbildung(en) ; Inhalt: Vorbemerkung, Adam Krzeminski: Sachsen und Polen - eine gescheiterte Union? Karl Czok: Zur Neubewertung der sächsisch-polnischen Union (1697-1763) Walter May: Das sächsische Bauwesen unter August II. und August III. in Polen, Ewa Tomicka-Krumrey: Die Gelehrsamkeit und das Buchwesen, Maria Gordon-Smith: Oper, Theater und Ballett am Warschauer Hof unter den Königen August II. und August III. , Rudolf Jenak: Der sächsisch-polnische Markt und die Salinen von Wieliczka, Andreas Oehlke: Die königliche Reiseroute der Wettiner von Dresden nach Warschau oder zur Geschichte der Post zur Zeit der sächsisch-polnischen Union, Reiner Groß: Dresden und die polnischen Emigranten zwischen 1830 und 1864, Günter Jäckel: Adam Mickiewicz und die Dresdner Totenfeier, Wechselbeziehungen zwischen polnischer und deutscher Literatur, Sigrid Schulz-Beer: August Wilhelm Hedenus und die polnischen Emigranten 1830/31, Peter Gehrisch: Wie viele Deutsche beteten für das Ende des Krieges? Wojciech Piciak: Nahe und fremd - Erinnerungen an die DDR. ; "Am 27. Juni 1697 wurde der sächsische Kurfürst Friedrich August I. nach langen und aufwendigen diplomatischen Manövern mit knapper Mehrheit zum neuen polnischen König gewählt. Damit begann eine mit Unterbrechungen mehr als sechs Jahrzehnte währende Personalunion voller Differenzen und politischer Ungereimtheiten, aber auch vielfacher gegenseitiger Nützlichkeit und einer geistigen Liberalität und kulturellen Stimulanz, die noch weit ins nächste Jahrhundert wirkte. Bis heute gehen - wie hier zu lesen - die Meinungen über Segen oder Fluch der Union auseinander. Polen bildete damals mit Litauen ein Riesenreich von zwanzigfacher Ausdehnung Sachsens, es war eine Adelsrepublik, deren große Geschlechter, die Schlachta, von den 35 Sitzungen des Sejm in augusteischer Zeit immerhin 25 blockierte - man könnte meinen: ein unregierbares Land. Man arrangierte sich halt - sehr kulturvoll und in der Spätphase der Union durchaus mit wirtschaftlichem Effekt. Selbstverständlich schickte der polnische Adel seine Söhne auf die Leipziger Universität, selbstverständlich unterhielten sächsische Handelshäuser Dependancen in Warschau oder Krakau. Als Polen die politische Lähmung der Union als Gefahr erkannte, war es freilich zu spät. In drei Schritten (1772, 1793, 1795) wurde das Land aufgeteilt unter den längst stärkeren Nachbarn Rußland, Österreich und Preußen. Über ein Jahrhundert gab es nun keinen polnischen Staat mehr. Doch war auch Sachsen seit dem Siebenjährigen Krieg politischer Verlierer. 1763 war die Union beendet, der Glanz der augusteischen Zeit war Geschichte. Eine Fülle persönlicher Beziehungen zwischen Sachsen und Polen müssen gleichwohl lebendig geblieben sein, und vielleicht brachte auch Not neue Nähe - fast das gesamte polnische Exil des 19. Jahrhunderts, die Flüchtlinge der mißglückten Aufstände wie die freiheitshungrigen Intellektuellen suchten in und über Sachsen ihr individuelles Heil. Sie wurden mit offenen Armen empfangen, erst von den Polenkomitees, dann von den Demokraten des Vormärz, immer jedenfalls mit Sympathie und praktischer Hilfsbereitschaft. Die Union des 18. und das Exil des 19. Jahrhunderts waren Zeiten großer Nähe zwischen Sachsen und Polen. Sie sollen in dieser Ausgabe der Dresdner Hefte in ihren wesentlichen kulturellen Aspekten und in ihrem Zusammenhang und möglichst aus der Optik beider Seiten erinnert werden (notwendigerweise geschieht das fragmentarisch). Daß genau 200 Jahre vor August des Starken polnischer Krönung schon einmal der polnische Adler in Sachsen heimisch war, kann hier nur erwähnt werden. 1496 heiratete Georg der Bärtige eine polnische Königstochter - ein frühes Beispiel einer machtbewußten albertinischen Ostpolitik. Im 20. Jahrhundert hat der Zusammenhang des 18. und 19. Jahrhunderts dann keine Bedeutung mehr. Sachsen ist 1939 für das gerade 20 Jahre alte neue Polen ein anonymer Teil des aggressiven, brutalen Hitler-Deutschlands, das Auschwitz erfinden und Warschau zertrümmern wird. Nach 1945 überdeckt dann der Stalinismus als erneute tragische Fremdbestimmung jede wirkliche Nachbarschaftlichkeit. Der »häßliche Deutsche« und die »polnische Wirtschaft« waren Embleme gegenseitiger Distanz, doch wuchs unter dem politischen Eis und neben den Klischees z. B. für die reisenden Ostdeutschen der Respekt vor der polnischen Respektlosigkeit. Freilich war später Solidarnosc nicht nur für die DDR-Nomenklatura eine Provokation. Bis das Eis dann wirklich brach. Auf beiden Seiten. Und abermals trat für das Interesse ein Richtungswechsel ein. Heute drängt Polen nach Westeuropa - und trifft, u.a., zuerst auf Sachsen. Wer ist uns da wie willkommen? Als Autohändler, Billigarbeiter, Manager oder selbstbewußter Künstler? Und wie sieht der Pole auf die west-gewendeten, diktaturgeduldigen ehemaligen Ostdeutschen? Fraglos stehen wir, Sachsen und Polen, in einer schwierigen, aber endlich möglichen wirklichen Neubegegnung. Unter den Intellektuellen beginnt das Gespräch oft zuerst - auch dafür in diesem Heft ein Beleg. Es wäre gut, wenn die hier versuchte Erinnerung an gelebte Gemeinsamkeit im 18. und 19. Jahrhundert ein kleines Stück dazu beitragen würde, »nachbarschaftliches Begreifen« heute zu erleichtern."

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